Die Rückführung von Kalkmörtel in die Burgmauern ist kein einfacher Prozess. Um gut aushärten und sich in Kalkstein verwandeln zu können, braucht Kalkmörtel neben verschiedenen Zusätzen eine langfristige Versorgung mit Feuchtigkeit und Kohlendioxid sowie Schutz vor starken Temperaturschwankungen.
Ungeschützt kann Kalkmörtel in drei bis vier Jahren von der Witterung ausgewaschen werden.
Einen angemessenen Schutz können die Sedum-Pflanzen – Mauerpfeffer und Fetthennen – bieten. Der lateinische Name dieser Pflanzengattung – Sedum – ist vom lateinischen sedo abgeleitet, was so viel wie „sitzen“ bedeutet. Diese Pflanzen wachsen auf Felsen in Gebirgsregionen, die sie vor Verwitterung schützen. Diese Fähigkeit haben sich auch die Naturschützer zunutze gemacht.
Im Jahr 2022 wurden auf der Burg Devín zum ersten Mal Sedum-Pflanzen als besonderer ingenieurtechnischer und biologischer Schutz eingesetzt, indem sie bewusst auf die Mauerkronen gepflanzt wurden. Dies ist eine bewährte Praxis des Mauerschutzes, zum Beispiel auf der Burg Lietava, Starhrad oder auf den Stadtmauern in Skalica.
Die Sedum-Pflanzen halten die gewünschte Feuchtigkeit an der Mauerkrone aufrecht, schützen vor Temperaturschwankungen und sorgen für eine konstante Zufuhr von Kohlendioxid.
Text autor: Andrej Barát