Bei der Sanierung der Burgmauern im Jahr 2022 wurde auch ein interessanter Fall behandelt, bei dem Baumschutz und Denkmalschutz aufeinandertrafen. Ein Reneklodesamen hatte sich im zentralen Teil der Anlage auf dem Mauerwerk festgesetzt, ähnlich wie es zum Beispiel Heiderosen an anderen Stellen geschafft haben.
Diese Pflanze ist zu einem großen Baum herangewachsen. Ihre Wurzeln haben aus dem kleinen Hohlraum eine große Lücke gemacht, in die das Wasser noch mehr eindringen kann, womit das gesamte Mauerwerk gefährdet ist.
Bezüglich der Statik bestand keine Gefahr, dass die Mauer einstürzt. Eine Verzögerung der Lösung dieses Problems würde jedoch bedeuten, dass die für spätere Reparaturen erforderlichen Mittel weiter erhöht würden. Schließlich einigten sich die Experten darauf, den Baum noch einige Zeit stehen zu lassen. Die Erklärung war, dass er Schatten spendet und einen Pavillon oder Unterstand kostenlos ersetzt. Bei sengender Hitze kühlen sich Burgmitarbeiter oder Archäologen gerne unter ihm ab.
Text Autor: Andrej Barát