Otvorené od 10:00 do 18:00. Posledný vstup o 17:15.

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Otvorené od 10:00 do 18:00. Posledný vstup o 17:15.

Bratislava, 13. September 2023: Das groß angelegte Projekt zur Restaurierung der Burg Devín mit dem Titel Culture Across – Kulturbrücken über die March, das das Museum der Stadt Bratislava (MMB) im Jahr 2021 gestartet hat, ist erfolgreich abgeschlossen worden. Im Rahmen des Projekts wurden mehrere Aktivitäten durchgeführt. Dank ihrer erfolgreichen Umsetzung bietet das Areal der Burg Devín heute mehr Besucherkomfort, bessere Besucherinfrastruktur und erhöhte Zugänglichkeit dieses attraktiven Ortes für benachteiligte Gruppen. Ein wichtiger Teil des Projekts waren auch fachliche Aktivitäten und die Fortführung der archäologischen Forschung. Die Ergebnisse des vom Kooperationsprogramm Interreg Slowakei-Österreich kofinanzierten Projekts wurden am 12. September bei einer Galaveranstaltung auf der Burg Devín vorgestellt.

„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, ein Projekt dieser Größenordnung und Komplexität unter Einbeziehung interner und externer Experten*innen, Partner und Lieferanten erfolgreich umzusetzen. Ich glaube, dass die Ergebnisse des Projekts den Aufenthalt auf der Burg Devín für die Besucher*innen angenehmer machen und ihnen gleichzeitig helfen werden, das Bildungs- und Erlebnispotenzial dieser Stätte besser zu nutzen“, sagt Zuzana Palicová, Direktorin des MMB. „Mit dem Abschluss des Projekts Culture Across – Kulturbrücken über die March ist unsere Arbeit zur Erhöhung des Besucherkomforts und der Attraktivität der Burg Devín für verschiedene Zielgruppen jedoch noch nicht abgeschlossen. Wir arbeiten weiterhin an der Verbesserung der Dienstleistungen, der Zugänglichkeit des Burggeländes sowie an der Erweiterung und Verbesserung des Programmangebots für ein breites Publikum“, fügt sie hinzu.

 

Was wurde im Rahmen des Projekts umgesetzt?

Neues Informations- und Navigationssystem (INS) und Rastplätze mit Besucherarchitektur

Das Design des neuen INS, das bis vor kurzem auf der Burg Devín völlig fehlte, wurde in Zusammenarbeit mit dem MMB, das die Burg verwaltet, von MAPA Architekti und Hungry Studio – den Gewinnern einer öffentlichen Ausschreibung – vorbereitet und umgesetzt. „Das Projekt bestand aus zwei Teilen – der erste Teil war der Informations- und Navigationssystem, der zweite Teil befasste sich mit der kleinen Architektur“, sagt Patrícia Botková von MAPA Architekti. Die Herausforderung bestand darin, die Burg Devín sensibel zu behandeln und eine geeignete Form für das INS zu finden. „Wir wollten die subtilste Form finden, die sich in die Umgebung einfügt, sie nicht visuell stört und gleichzeitig alle notwendigen Inhalte auf die Tafeln bringt“, sagt Jakub Lysý vom Hungry Studio.

Das Ergebnis ist ein neues Informations- und Navigationssystem, das aus mehr als 26 Informations- und Navigationstafeln besteht, die auf dem gesamten Burggelände installiert sind. Die Tafeln enthalten Texte über verschiedene Teile des Burggeländes, ihre Geschichte und Bedeutung in drei Sprachen – Slowakisch, Englisch und Deutsch.  Außerdem finden die Besucher auf den Tafeln QR-Codes, die sie auf die neue Webseite der Burg Devín führen, die neben praktischen Informationen in drei Sprachen auch Inhalte zu weiteren interessanten Gegebenheiten der Burg, ihrer Geschichte und Umgebung bietet.

„Die Absicht, INS online zu erweitern, war von Anfang an ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Die neue Webseite ermöglicht uns, umfangreichere Informationen über die Geschichte der Burganlage, ihre Umgebung, die Natur und die archäologische Forschung bereitzustellen. Und das Wichtigste ist, dass wir sie in Zukunft ergänzen und aktualisieren können“, sagt Milan Zálešák, Leiter des MMB-Standorts Burg Devín.

Eine sehr wichtige Überlegung bei der Gestaltung des INS war es, so viel Inklusivität wie möglich zu erreichen. Langfristiges Ziel des Museums der Stadt Bratislava ist es, es für ein möglichst breites Spektrum der Besucher*innen zugänglich zu machen, einschließlich derer, die mit einer Art von Behinderung leben. „Wir haben uns aktiv mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband der Slowakei (ÚNSS) über die Eignung einzelner Bestandteile, deren Form und Anwendung beraten, was sich als Schritt in die richtige Richtung erwiesen hat. So konnten wir die einzelnen Teile genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zuschneiden“, sagt Viktor Agócs, Leiter der Abteilung für Gebäudemanagement und Denkmalpflege vom MMB. So enthalten die einzelnen Informationstafeln neben Beschreibungen in Blindenschrift auch einen QR-Code, über den man sich bald zum Audioguide des Burggeländes auf der neuen Webseite der Burg Devín durchklicken kann. Eine Reliefkarte und ein haptisches Modell des Burggeländes sind ebenfalls in Vorbereitung.

 

Da es im Burggelände keine Rast- und Schattenplätze gab, wurde ein Teil der Projektmittel für die Besucherarchitektur verwendet. „Das Ergebnis sind mehrere Rastplätze, darunter zwei teilweise überdachte Holzpavillons mit angenehm verspieltem Design, die während eines Rundgangs durch das Burggelände einen schattigen Platz zum Ausruhen und Erfrischen bieten. Gleichzeitig ist es ein Raum, der für verschiedene Vorträge oder Workshops genutzt werden kann, die regelmäßig das Programmangebot der Burg Devín ergänzen“, sagt M. Zálešák.

 

Das Projekt umfasste auch technische und Forschungsarbeiten.

Archäologische Forschungen

Das Projekt Culture Across – Kulturbrücken über die March umfasste auch eine weitere Etappe der archäologischen Forschung, die auf der Burg Devín seit mehr als 110 Jahren kontinuierlich fortgesetzt wird. Die im Rahmen des Projekts in 2022 laufende Forschungsetappe wurde von Dominika Ferenčíková Hulková und Peter Barta unter der Leitung von Jaroslava Schmidtová durchgeführt. Sie knüpften an die Forschung von Katarína Harmadyová in den Jahren 2017-2021 an. In der kürzlich abgeschlossenen Forschungsphase stechen unter den gefundenen unbeweglichen und beweglichen Artefakten aus der Zeit von der zweiten Hälfte des 6. Jahrtausends v. Chr. bis zur zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends n. Chr. drei zeitlich getrennte Fundgruppen hervor. Sie repräsentieren die Bestattungsaktivität im Äneolithikum (Wende des 3. und 4. Jahrtausends v. Chr.), die Siedlungstätigkeit in der späten Latènezeit (zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr.) und die Bestattungsaktivität im Frühmittelalter (Ende des 8. bis 10. Jahrhundert n. Chr.).

„Die wichtigsten Denkmäler aus dem Äneolithikum sind Gräber. Sie bestehen aus den Skelettresten eines Mannes, die im November 2021 freigelegt wurden, und einem weiteren Grabfund, mit dessen Freilegung wir gerade beginnen (August 2023)“, sagt der Archäologe Peter Barta.  Darüber hinaus wurden im Jahr 2022 weitere interessante Funde entdeckt:

  1. Pfahlbau mit Fundamentrinnen wird im Verhältnis zum Erwachsenengrab datiert,
  2. Grube, die mit den Überresten einer oberirdischen, durch einen Brand zerstörten Holz- und Lehmkonstruktion gefüllt war, wird chronometrisch datiert (mit Hilfe von Radiokarbon),
  3. Skelettgrab eines Erwachsenen mit einem Eisenmesser, das chronometrisch datiert wird,
  4. Skelettgrab eines Kindes mit zwei Gefäßen,
  5. nicht näher spezifizierte Belege für die Herstellung von Steinwerkzeug innerhalb des Burggeländes (Klingen, Kernreste, Splitter – in sekundärer Lage) aus einem breiten Zeitintervall der älteren Bronzezeit,
  6. aus dem Sediment extrahierte pflanzliche Makrorückstände.

Die interessantesten Ergebnisse der in den Jahren 2021 – 2023 durchgeführten archäologischen Forschungen sind auf Informationstafeln im Ausstellungspavillon der unteren Burg zusammengefasst.

 

Rekonstruktion der Überdachung der frühchristlichen archäologischen Funde in der Cella memoriae

Die Cella memoriae ist nach einer kompletten Rekonstruktion und Erneuerung des Gründaches wieder als Ausstellungspavillon für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei der Bepflanzung des Gründaches wurde die vierte Schutzstufe des nationalen Naturdenkmals berücksichtigt, es wurden nur einheimische Pflanzenarten und Steinrosen gepflanzt. Der Pavillon, der sich im unteren Teil der Burg rechts vom Eingang in das Burggelände befindet, wird auch für Veranstaltungen wie Fachvorträge und Konferenzen genutzt. Im August dieses Jahres fand hier zum Beispiel ein archäologisches Kolloquium statt.

 

Sanierung und Rekonstruktion der freigelegten historischen Architekturen im Burggelände von Devín

Seit Ende Juli 2022 werden im Burggelände auch Sanierungs- und Rekonstruktionsarbeiten an den freigelegten historischen Architekturen (Burgmauern) durchgeführt. Dabei handelt es sich vor allem um die Instandsetzung und statische Sicherung der Mängel an den Burgmauern, die durch die Zersetzung der Zementfüllung verursacht wurden, die beim Umbau der Burg in den 1970er bis 1980er Jahren als tragendes Bindemittel verwendet wurde. Von ihrem Umfang und ihrer Bedeutung her stellen sie eines der bedeutendsten Projekte zur Erhaltung der Reste der ursprünglichen Burgarchitektur dar, die in den letzten Jahrzehnten auf der Burg Devín umgesetzt wurden. Ziel war es, das vorhandene wertvolle historische Mauerwerk in einem ausgewogenen Erhaltungs- und Aufwertungskonzept zu erhalten. Dabei wurde auch der empfohlene ingenieurbiologische Schutz der Mauern umgesetzt, bei dem die Mauerkrone mit einer speziellen Erdmischung in Kombination mit der Bepflanzung mit Sedum-Pflanzen geschützt wird. Eine umfassende Rekonstruktion der Bogenbrücke, die die untere und mittlere Burg verbindet, wurde ebenfalls durchgeführt.

 

Über das Projekt Culture Across – Kulturbrücken über die March

Das Museum der Stadt Bratislava und die Gemeinde Marchegg kooperieren in einem grenzüberschreitenden Projekt mit dem Titel Culture Across – Kulturbrücken über die March, das durch das Programm der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Interreg Slowakei-Österreich kofinanziert wird, um ihr Kulturerbe zu bewahren und die breite Öffentlichkeit für die wichtigen Kulturdenkmäler auf beiden Seiten der Grenze zu sensibilisieren. Dies wird zur Erhöhung des Besucherpotenzials und der Attraktivität der Grenzregion Marchfeld – Záhorie – Bratislava beitragen. Die Besucher*innen des Schlosses Marchegg könnten beispielsweise in seinen rekonstruierten Räumen die Niederösterreichische Landesausstellung in 2022 besichtigen oder sich für die grenzüberschreitende Konferenz Marchfeldschlösser. Grenzburgen – Jagdschlösser – Kulturtourismus anmelden, die am 15. und 16. September 2022 im Kornspeicher des Schlossparks in Marchegg stattfand. Es handelte sich um eine hybride Konferenz, die auch online übertragen wurde und deren Vorträge für Geschichtsinteressierte in Form einer Aufzeichnung im Internet abrufbar sind.

Das Gesamtbudget des Projekts beträgt für beide Partner 4 170 681,30 €. Davon entfallen 1,41 Mio. EUR auf das MMB-Budget, wovon bis zu 1,34 Mio. EUR den Beitrag der EU und des Staatshaushalts der Slowakischen Republik darstellen.

Weitere Informationen finden Sie auf der neuen Webseite der Burg Devín www.hraddevin.mmb.sk, unter http://www.mmb.sk oder in den sozialen Netzwerken des Museums der Stadt Bratislava.

 

Medienkontakt:

Mgr. Katarína Selecká
PR und Marketingmanagerin
katarina.selecka@mmb.sk
+421 2 5910 08 38 oder 0904 283 825