Restaurierung historischer Architekturen
Im Jahr 2022 wurden die Mauern der Burg renoviert. Der untere Teil der Burgmauern ist heller und der obere Teil etwas dunkler. Hinter dieser Grenze verbirgt sich eine interessante Geschichte über den Bau im Mittelalter und heute.
Im Mittelalter war der Import von Baumaterialien eine kostspielige Angelegenheit. In Spanien und Portugal beispielsweise gibt es noch erhaltene Burgen, deren Mauern fast vollständig aus behauenen Steinen errichtet wurden. Die Baumeister legten sie exakt aufeinander und verwendeten kein Bindemittel wie Kalkmörtel, dessen Einfuhr teuer gewesen wäre.
In Devín verwendete man neben Steinen aus der Umgebung (vor allem Kalkstein) auch Kalk, aber es ist ersichtlich, dass man mit Kalk sparsam umgehen musste. Da der Kalk von weit hergebracht werden musste, versuchten die Baumeister, die Steinblöcke so effizient wie möglich zu verwenden. Sie nutzten die Kontaktflächen, bauten die Wände langsam, schrittweise, in Reihen und sparten dabei am Füllmaterial, am Kalk.
Die Einfuhr vom Baumaterial ist heute kein Problem mehr. Im Laufe des letzten Jahrhunderts hat sich die Bauindustrie in Bezug auf Effizienz und Geschwindigkeit stark verändert. Und die Vorstellung, dass selbst Ruinen schnell restauriert werden können – mit Hilfe von Zement – hat sich in der Denkmalpflege durchgesetzt. Es haben sich alte, vor einigen Jahrzehnten verfasste Richtlinien erhalten, in denen Zement als Wunder gepriesen wurde und man sogar auf professioneller Ebene glaubte, dass er Denkmäler rettet.
Die Einfuhr vom Baumaterial ist heute kein Problem mehr. Im Laufe des letzten Jahrhunderts hat sich die Bauindustrie in Bezug auf Effizienz und Geschwindigkeit stark verändert. Und die Vorstellung, dass selbst Ruinen schnell restauriert werden können – mit Hilfe von Zement – hat sich in der Denkmalpflege durchgesetzt. Es haben sich alte, vor einigen Jahrzehnten verfasste Richtlinien erhalten, in denen Zement als Wunder gepriesen wurde und man sogar auf professioneller Ebene glaubte, dass er Denkmäler rettet.
Diese Praxis kam in die Tschechoslowakei aus Deutschland, wo die Denkmalpfleger nach dem Zweiten Weltkrieg so schnell wie möglich retten mussten, was zu retten war.
In den 1980er und 1990er Jahren wurden bei der Restaurierung von mehreren Burgen, z. B. von Devín, Branč, Strečno, Spišský hrad (Zipser Burg), tonnenweise Zement verwendet. Mit Zement konnten die Mauern schnell wiederhergestellt werden. Es genügte, die größten Steine hineinzuwerfen, um möglichst großes Volumen zu erreichen. Das war schnell und effizient. Etwa 40 Prozent der Baumasse der Burg Devín wurde in den letzten 50 Jahren auf diese Art und Weise wiederaufgebaut.
Eine der größten Investitionen, die in den letzten Jahren in die Burg getätigt wurden, betraf die Behebung dieser Fehler. Das Problem besteht darin, dass der Wärmeausdehnungskoeffizient von Zement doppelt so hoch ist wie der von Stein. Bei schnellen Temperaturschwankungen, Frost, extremer Hitze oder starkem Regen bilden sich Risse im Mauerwerk. Die Klimakrise führt dazu, dass extreme Wetterereignisse immer heftiger werden. Die Risse werden undicht, das Eis vergrößert sein Volumen und drückt das Mauerwerk weiter nach außen. Ganze Brocken fallen aus den Wänden, bis nur noch große Steine übrigbleiben, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch sie herausfallen. Die gesamte Mauer wird dadurch geschwächt und die Statik gefährdet. Der Verfall steht unmittelbar bevor.
Im Jahr 2022 entfernten Experten die dunklere Zementschicht aus den Rissen und ersetzten sie durch helleren Kalk.
Text autor: Andrej Barát
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