Preßburger Tor
Das Tor an der Ostseite der unteren Burg wurde zusammen mit der angrenzenden Mauer von den Grafen von St. Georgen und Bösing zu Beginn des 16. Jh. erbaut. Es ist ein frühes Zeugnis der Renaissance-Architektur auf der Burg Devín. Vor dem Tor gibt es keinen Wassergraben, da es über einen steilen, zur Donau hinabfallenden Hang erschlossen wurde. Der mit einer halbrunden Öffnung abgeschlossene Eingang wurde von massiven, halbzylindrischen Bastionen mit Zinnen geschützt, die bis heute erhalten geblieben sind. An der Innenseite wurde eine hölzerne Galerie angebracht, um den Verteidigern ein schnelles Vorrücken zu ermöglichen. Die vor der Mauerlinie gebauten Bastionen ermöglichten die aktive Verteidigung des Bereichs vor dem Tor sowie der angrenzenden Mauerabschnitte. So konnte der Feind nicht direkt an die Mauer herankommen und sie durch Unterhöhlung beschädigen. Eine Besonderheit an den Mauern des Preßburger Tores sind die in horizontalen Linien angeordneten Öffnungen. Es handelt sich dabei um die Spuren von hölzernen Gerüstbalken, die während des Baus in das Mauerwerk eingebaut wurden. Das fertige Gebäude wurde von oben nach unten verputzt, so dass die Balken nach und nach entfernt wurden und nur die Betten übrigblieben. Das nahe gelegene einstöckige Steingebäude mit den Resten einer Zugangstreppe wurde um die Mitte des 15. Jh. errichtet. Es wurde als Keller genutzt, der hölzerne Aufbau könnte als Getreidespeicher gedient haben.