Nordtor und Wachhaus
Ein in den Erdwall eingelassenes Tor ermöglichte den Zugang zu der unteren Burg von der Seite des untertänigen Dorfes. Wie das Mährische und das Preßburger Tor, war es durch zwei offene, halbzylindrische Bastionen geschützt. In seiner Nähe befand sich ein Wachhaus, das aus zwei Räumen und einem 8 m langen Gewölbekeller bestand, der als Waffenkammer gedient haben könnte. Ein einziger, nicht unterteilter großer Raum im Erdgeschoss des Gebäudes bildete den Stützpunkt für eine etwa 20 Mann starke Wache, die das Tor und den Weg zum Hof der mittleren Burg kontrollierte. Die Datierung des Gebäudes wird durch grau gefärbte Keramik, die auf dem Boden gefunden wurde, und eine Münze – ein in Kremnica geprägter Denar von König Matthias I. (1468-1490) – belegt. Der Bau des Nordtors und des Wachhauses wird den Grafen von St. Georgen und Bösing zugeschrieben, die nach der Familie Garay (Herren von Gara) die Verteidigungsanlagen der unteren Burg weiter modernisierten und insbesondere den Erdwall durch eine Ziegelmauer ersetzten. Allerdings gelang es ihnen nicht, den nördlichen Teil fertigzustellen. Die untere Burg wurde für wirtschaftliche Zwecke genutzt, im nordwestlichen Teil der Burg befand sich ein Garten. In Kriegszeiten konnten hier Truppen zusammengezogen werden, oder sie diente als Zufluchtsort für die umliegende Bevölkerung.