Wohn- und Wirtschaftsgebäude der unteren Burg
Wohn- und Wirtschaftsfunktionen erfüllten mehrere Solitärbauten in der unteren Burg. In einem der Räume eines Zweizimmerhauses mit rechteckigem Grundriss von 12 × 5 m, das von einer steinernen Umfassungsmauer begrenzt ist, wurde ein großer Ofen mit einer Backfläche aus Bruchstein freigelegt. Bei der Beseitigung der Verfüllung wurde neben dem üblichen Siedlungsinventar auch ein Schwert mit vergoldeten Herstellerzeichen geborgen. Auf einer Seite der Klinge befindet sich ein Zeichen in Form eines gleichschenkligen Kreuzes und einer Sichel, auf der anderen Seite ein Zeichen, das dem Symbol eines Reichsapfels ähnelt. Anhand von Analogien lässt sich das Schwert in die Jahre 1450-1470 datieren. In dem Einzimmerhaus mit rechteckigem Grundriss und den Maßen 6,5 × 5,6 m ist das Mauerwerk aus mit Mörtel gebundenen Bruchsteinen bis zu einer Höhe von 1,5 m erhalten geblieben. Es bildete das Untergeschoss eines teilweise in den Felsen gesenkten Gebäudes, das durch ein Fenster belichtet wurde. Das Stockwerk über dem Keller war mit einer Holzkonstruktion versehen, die bei dem Brand verloren ging, wie eine dicke Schicht aus Asche, Glut und ausgebranntem Baulehm beweist. Das Haus aus dem 15. Jh. diente der Dienerschaft oder der Garnison als Wohngebäude, wobei der untere Teil möglicherweise zu Wirtschafts- oder Lagerzwecken genutzt wurde.